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„Der Gopldpreis ist zu niedrig“ – Volkswirt Professor Dr. Polleit

Die geldpolitische Betäubung durch die EZB lässt das Interesse an der „Krisenwährung“ Gold schrumpfen. Eigentlich sollte der Goldpreis laut Degussa-Chefvolkswirt Thorsten Polleit höher liegen. Die Notenbanker rund um Mario Draghi haben ihren Krisenkurs verschärft und damit – von Euphorie bis hin zu Ablehnung – unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Zu jenen Vertretern, die der Geldpolitik von EZB, Fed & Co. traditionell kritisch gegenüberstehen, gehört Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Degussa Goldhandel. Die Zentralbanken haben die Risikowahrnehmung der Marktakteure erfolgreich eingeschläfert, schreibt der Ökonom in einem aktuellen Marktkommentar. Zugleich betont er, dass der Goldpreis viel zu niedrig ist. „Legt man den Zeitraum Januar 2006 bis heute zugrunde, so würde ein Realzins für zehnjährige US-Staatsanleiherenditen in Höhe von derzeit etwa 0,2 Prozent einen Goldpreis in Höhe von mehr als 1.400 US-Dollar pro Feinunze nahelegen“, so Polleit (siehe dazu Grafik im Anschluss). Derzeit wird eine Feinunze an den Weltmärkten bei rund 1.250 US-Dollar gehandelt. Mitte März standen die Notierungen bei mehr als 1.380 US-Dollar. Ein falsches Bild von den tatsächlichen Verhältnissen Die angesprochene geldpolitische Betäubung durch die EZB ist aus Sicht des Goldexperten ein ganz entscheidender Grund für die Diskrepanz. „Die künstlich tiefen Zinsen und die Garantieversprechen geben ein falsches Bild von den tatsächlichen Verhältnissen“, sagt Polleit. Und weiter: „Mit der gebotenen Vorsicht geurteilt, liegt es nahe, dass der aktuelle Goldpreis die wachsenden Risiken im weltweiten Geld- und Konjunkturgebäude nicht adäquat wiederspiegelt, dass er derzeit zu niedrig ist.“ Mit Bezug darauf verweist Polleit in seinem Marktkommentar auch auf einen Gastbeitrag von Jürgen Stark für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Darin schrieb der ehemalige EZB-Chefökonom: „Die Finanzmärkte sind durch die Zentralbankinterventionen und die gegebenen Garantien völlig verzerrt. Risiken werden nicht mehr richtig abgebildet. Mit anderen Worten: „Die Finanzmärkte sind abhängig vom Handeln der Zentralbanken.“ Goldpreis bis auf 1.480 US-Dollar zum Jahresende Für Polleit ist der Abbau der Gold-ETFs, die ihm zufolge für den Goldpreis als sehr bedeutsam einzustufen sind, ab dem Frühjahr 2013, als der US-Realzins zu steigen begann, verständlich. „Das institutionelle Anlagegeld“ ist in besonderem Maße zinsempfindlich“, erklärt Polleit. Seine Goldpreisprognose für das vierte Quartal 2014 liegt unverändert zwischen 1.391 und 1.480 US-Dollar.

 

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